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Donnerstag, 24. April 2014

Bundesrat Maurer informiert korrekt!

Weshalb mit 2030/2025 zwei Daten für die Ausserdienststellung der F/A-18?

von Konrad Alder, , ehemaliger Rubrikredaktor der Zeitschrift „Schweizer Soldat“, Bereich „Militärluftfahrt“. Kommentar zum Artikel „Maurers Manöver“ von Pascal Tischhauser in der „Sonntagszeitung“ vom 20. April 2014, Seite 6 und zu zahlreichen nachahmerbeiträgen in Printmedien und Internetforen.

Im Gegensatz zu den in zahlreichen Zeitungen und Internetforen kolportierten Journalistenmeinungen informiert Bundesrat Ueli Maurer korrekt! Die Differenz von fünf Jahren zwischen 2025 und 2030 für die Ausserdienststellung des F/A-18 lässt sich erklären. Um es an einem einfachen Beispiel zu zeigen, je mehr Kilometer ich mit meinem Auto fahre, je schneller muss es in den Service, je früher wird es sein Lebensende erreichen und muss ersetzt werden. Fakt ist, dass wir bis 2016 alle F-5E Tiger II ausmustern. Bei einem Gripen-Nullentscheid stehen unserer Luftwaffe ab diesem Zeitpunkt für Interventionseinsätze nur noch 32 F/A-18 zur Verfügung. Damit sie ihren von Bundesrat und Parlament erteilten Auftrag erfüllen kann, muss sie als Konsequenz daraus ihre F/A-18 intensiver fliegen und warten. Diese Belastung verschärft sich weiter bei Einführung einer 24h-QRA-Alarmorganisation, wie sie unsere Politik mehrheitlich fordert.

Das hat zur Konsequenz, dass die F/A-18 u.a. wegen einer schnelleren Ermüdung der Zelle ihr „Lebensende“ nicht wie in der Beschaffungsbotschaft genannt 2030, sondern bereits ab 2025 erreichen. Nicht zuletzt wird auch der amerikanische F/A-18 Hersteller Boeing seinen Support zwischen 2020 und 2030 einstellen. Unsere RUAG kann dann diese Funktion zwar noch einige Zeit gewährleisten, aber irgendwann werden dann auch die Ersatzteile für unseren „Schweizer“-F/A-18 ausgehen und damit zum Problem. Lebensverlängernde Massnahmen sind zwar möglich, aber ausserordentlich teuer und resultieren in der Regel in einem ungünstigen, prohibitiven Kosten/Nutzwert-Verhältnis.

Konkret bedeutet das, dass unsere Luftwaffe bei einem Nein zum Gripen ab 2025 über keine Kampfflugzeuge mehr verfügen wird. Sie verliert damit ihre Fähigkeit zum Luftpolizeidienst im Frieden und zum Schutz unseres Luftraums im Ernstfall vollständig und endet als reines, nur in Friedenszeiten einsetzbares Lufttransportunternehmen. Ein späterer Wiederaufbau der Luftpolizei- bzw. Luftverteidigungskomponente muss wegen der Komplexität, Dauer und der dafür notwendigen finanziellen Mittel für den Kleinstaat Schweiz als Illusion bezeichnet werden. Die Beschaffung des Gripen als längst überfälliger Ersatz der seit Jahren veralteten Flotte von 54 F-5E Tiger II ist heute deshalb zwingend. Unlauter auch die Stellungnahme von Frau Nationalrätin Chantal Galladé in dieser Frage. Als ehemalige Präsidentin und heutiges Mitglied der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrates gehört sie zu den in der Gripen-Beschaffung best informierten Personen in der Schweiz, desinformiert der Parteiraison zu liebe und als Auskunftsperson der GSoA aber einmal mehr vorsätzlich und bewusst.

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