Nationalrätin Corina Eichenberger-Walther, FDP/AG, Mitglied der SiK
Stellen Sie sich vor, meine Damen
und Herren, Sie hätten ein Auto, das 1978 hergestellt wurde und das nur am Tag
bei schönem Wetter gefahren werden könnte. Sie hätten dieses Auto längst
verkauft, verschrottet oder eingemottet.
Die Schweizer Luftwaffe verfügt
aber noch über 54 F-5 Tiger, die ab 1978 eingeführt wurden und genau diese
Defizite aufweisen. Dennoch stehen sie immer noch im Einsatz. Auch wenn ihr
Beitrag zur Sicherheit mittlerweile sehr gering ist.
Ihre Ausmusterung ist nötig und
sinnvoll. Hat die Luftwaffe doch den Auftrag, unseren Luftraum zu überwachen,
zu kontrollieren, zu schützen und notfalls auch zu intervenieren. Wie kann
diese Aufgabe aber erfüllt werden, wenn die Flugzeuge wegen der Tageszeit oder
des Wetters am Boden bleiben müssen?
Ich weiss, wir haben 32 F/A-18,
die das Volk 1993 an der Urne guthiess. Diese reichen aber nicht aus. Ich kann
Ihnen dies anhand eines aktuellen Beispiels aufzeigen. Im Januar musste die
Luftwaffe während mehrerer Tage rund um die Uhr zwei „geschlossene“ Lufträume
überwachen, kontrollieren und schützen. Zur Erinnerung, in unserem Land fand
das WEF in Davos sowie eine kurzfristig angesetzte Syrien-Konferenz am
Genfersee statt. Es galt, die beiden Konferenzen bestmöglich zu schützten.
Hierfür wurden Flugverbotszonen festgelegt.
Unsere Luftwaffe erfüllte diesen
Doppelauftrag. Uns kam aber das gute Wetter zugute, das damals herrschte. Zudem
war dieser Auftrag zeitlich befristet. Hätte er mehrere Wochen gedauert, wäre
die Aufgabe schwer zu erfüllen gewesen. Genau deshalb setzte ich mich für die
Beschaffung der 22 schwedischen Gripen E ein. Liegt mir doch daran, dass die
Sicherheit unseres Landes weder vom Wetter noch von der Dauer einer Krise
abhängt. Ich will die Sicherheit unseres Landes und den Schutz unseres
Lauftraums immer garantieren können.
Gerade als Frau ist mir Sicherheit wichtig!
Deshalb reichen 32 F/A-18 nicht
aus. Sie müssen durch 22 moderne Mehrzweckflugzeuge ergänzt werden, die immer
fliegen können und mit modernsten Geräten ausgerüstet sind. Zudem fordere ich,
dass die 24-Stunden-Bereitschaft der Luftwaffe wieder eingeführt wird. So, wie
die Luftwaffe im Januar die beiden Lufträume rund um die Uhr schützte, soll
dies mittels eines geeigneten Alarmsystems auch sonst möglich sein. Die
Bevölkerung erwartet dies von der Armee. Wir als Politiker sind aufgerufen,
dafür zu sorgen. Und zwar nicht erst in ein paar Jahren, sondern so schnell wie
möglich. Der Genfer Vorfall zeigte, dass
finanzielle Einschränkungen bei der Armee zu gravierenden Mängeln bei der
Sicherheit führen können. Dies darf sein!
Eine glaubwürdige Armee braucht
moderne Flugzeuge. Ansonsten kann sie ihren Auftrag nicht erfüllen. Ich setze
mich deshalb mit aller Kraft für die Beschaffung des Gripen E ein. Der Gripen
ist das richtige Flugzeug für die Schweiz. Er erfüllt alle militärischen
Anforderungen und bietet ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Die CHF 300
Mio., die wir hierfür in den nächsten 10 Jahren bezahlen müssen, sind
diesbezüglich gut investiert. Die Sicherheit unseres Landes muss uns dies wert
sein.
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