Montag, 31. März 2014
Ja zur Sicherheit unserer Schweiz - Nein zur Entwaffnung der Armee!
Sylvia Flückiger, Nationalrätin, Schöftland AG
Die Eidgenössischen Räte haben in der Herbstsession 2013 das Bundesgesetz über den Fonds zur Beschaffung des Kampfflugzeuges Gripen verabschiedet. Weil dagegen das Referendum ergriffen wurde, stimmen wir nun am 18. Mai über dieses „Gripen-Fonds-Gesetz“, also die gesetzliche Grundlage zur Flugzeugbeschaffung ab.
Das Gesetz regelt die Finanzierung von 22 neuen Kampfflugzeugen des Typs Gripen E inklusive Zubehör, Bewaffnung und Infrastruktur. Diese Flugzeuge sollen 54 alte F-5 Tiger ersetzen, die unmittelbar vor der Ausmusterung stehen.
Für den Kauf werden in den nächsten zehn Jahren jeweils CHF 300 Mio in einen Spezialfonds einbezahlt. Diese Mittel stammen aus dem ordentlichen Armeebudget.
Bundesrat und Parlament empfehlen Annahme der Vorlage.
Armeegegner machen mobil
Wie immer wenn es um militärische Belange geht, machen die notorischen Armeegegner mobil. Weil sie wissen, dass sie ihr Ziel – die Armeeabschaffung – nicht direkt erreichen können, das haben vergangene Abstimmungen klar aufgezeigt, versuchen sie es auf Nebenschauplätzen und Umwegen. Argumente wie „der Flieger ist zu teuer, es ist nicht das richtige Flugzeug, oder das Geld müsse anders verwendet werden“, etc. etc. werden ins Feld geführt, und nicht selten wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht, um Aufmerksamkeit zu erregen. Lassen wir uns durch solche Manöver nicht verunsichern und nicht beirren.
Hand aufs Herz, wissen wir wie die Welt nur schon morgen aussieht oder in 5 oder in 10 Jahren? Die globale Unsicherheit nimmt weltweit zu, und damit terroristische Angriffe oder kriegerische Auseinandersetzungen. Die Krim lässt grüssen. Aufgrund dieser unsicheren Lage hat auch das Verständnis für die Notwendigkeit von entsprechend gerüsteten Sicherheitsorganen zugenommen. Privatpersonen, Familien, Bürgerinnen und Bürger unseres Landes erwarten vom Staat, dass er sie schützt. Sicherheit ist auch für unseren Wirtschaftsstandort ein zentraler Faktor.
Landesverteidigung in der Verfassung verankert
Nach Art. 2 der Bundesverfassung hat die Schweizerische Eidgenossenschaft die Pflicht, die Unabhängigkeit und Sicherheit des Landes zu wahren. Mit dieser Aufgabe ist unsere Armee betraut, nämlich Land und Bevölkerung zu verteidigen und zu schützen. Dazu brauchen wir eine einsatzfähige Armee mit entsprechender Ausrüstung, und dazu gehört auch die Luftwaffe, das haben alle Konflikte der vergangenen Jahre immer wieder gezeigt. Es kann nicht verantwortet werden, im Ernstfall unsere Soldaten ohne einen entsprechenden Luftschirm einzusetzen. Dafür tragen wir als Bevölkerung die Verantwortung, Verantwortung für die Sicherheit unserer Armeeangehörigen. Sie setzen sich für uns ein, im Notfall mit dem Einsatz ihres eigenen Lebens. Deshalb ist es nicht mehr als selbstverständlich, dass wir verpflichtet sind, für ihren Schutz zu sorgen, vor allem auch über den Luftraum mit entsprechenden Flugzeugen.
Nebeneffekt Arbeitsplätze
Auch unser Werkplatz Schweiz wird profitieren, weil sich die Lieferfirmen verpflichtet haben, mit wettbewerbsfähigen Schweizer Unternehmen Gegengeschäfte in der Höhe von CHF 2,5 Milliarden abzuschliessen. Von diesen Aufträgen profitieren unsere Unternehmen, deshalb heisst ein Ja zum Gripen auch ein Ja zu vielen Arbeitsplätzen in der Schweiz.
Der ausgewählte Gripen E ist ein modernes Mehrzweckflugzeug, und erfüllt alle militärischen Anforderungen. Nach einer sorgfältigen Evaluation fiel der Entscheid zugunsten des schwedischen Flugzeuges aus. Es zeichnet sich aus durch das beste Preis-Leistungs- verhältnis, und kann im ganzen Spektrum der Luftwaffe zum Einsatz kommen. Die Beschaffung des Gripen E entspricht einer massvollen und zukunftsweisenden Lösung. Durch die Bildung des Spezialfonds, gespiesen aus dem ordentlichen Armee-Budget, sind keine zusätzlichen Steuergelder erforderlich, deshalb muss dafür auch nicht in anderen Politikbereichen gespart werden.
Stärken wir unsere Armee für die Zukunft, und erteilen wir unseren unermüdlichen Armeeabschaffern erneut die Abfuhr, die sie verdienen. Es gibt keine Freiheit ohne Sicherheit. Deshalb empfehle ich dringend, im Interesse von uns allen: JA zum Gripen-Fonds-Gesetz und damit JA zu unserer Armee und zu unserer Sicherheit zu stimmen.
Realitätsfremde CVP-Frauen!
von Konrad Alder, ehemaliger Rubrikredaktor der Zeitschrift „Schweizer Soldat“, Bereich „Militärluftfahrt“.
Im Gegensatz zu ihrer Mutterpartei beschliessen die CVP-Frauen Schweiz die Nein Parole für den Kauf von 22 Kampfflugzeugen Gripen E. Der Negativentscheid basiert, wenn man ihre Homepage-Mitteilung analysiert, auf nicht haltbaren Vermutungen und jederzeit widerlegbaren Begründungen. Im Übrigen beweisen die CVP-Frauen unter der unguten Dominanz von Meier-Schatz und Riklin mit ihrem Schlusssatz „Die CVP-Frauen unterstützen das Argument der Gripen-Gegner, dass vor einem solchen Kauf zuerst der Auftrag der Armee und die Rolle der Luftwaffe überdenkt werden sollte“ eindrücklich, dass sie sich im Rahmen ihrer Parolenfassung nicht einmal die Mühe genommen haben, um die Gripen-Beschaffungsbotschaft RP2012, den Sicherheitspolitischen Bericht 2010 sowie den Armeebericht 2010 des Bundesrates zu studieren. Keine Sternstunde für die Gripen Gegner unter den CVP-Frauen. Und dieser mehr als bedauerliche Vorfall ereignet sich just zu einem Zeitpunkt, an dem Russland, nach der kalten Annexion der Krim, an der Grenze zur Ostukraine, lediglich rund 2'000 km von der Schweiz entfernt, massiv Truppenverbände konzentriert und die für deren Einsatz notwendige Logistik aufbaut. Selbst Parteipräsident Levrat der SP als Referendumsführerin gegen eine Gripen-Beschaffung zeigt sich beunruhigt und vertritt in der NZZ am Sonntag vom 23.03.2014 die Ansicht – leider ohne die richtigen Konsequenzen aus dieser Erkenntnis zu ziehen - dass „wir erstmals seit dem Fall der Berliner Mauer wieder eine reale Kriegsgefahr zwischen Ost und West haben“. In diesem Kontext leisten es sich eine Mehrheit der CVP-Frauen die geo- und militärpolitischen Realitäten sowie die folgende Konsequenz eines Gripen-Nullentscheids vollständig auszublenden und damit unsere Landesinteressen sträflich zu missachten: Bei der Abstimmung über das „Bundesgesetz über den Fonds zur Beschaffung des Kampfflugzeugs Gripen“ entscheidet unser Volk am kommenden 18. Mai darüber, ob die Schweiz ihren Luftraum auch in Zukunft souverän und wirkungsvoll verteidigen kann oder ob wir bei einem Nullentscheid unsere Luftwaffe als wichtigstes Verteidigungselement der ersten Stunde ab ca. 2025 verlieren. Wie unser Land auch immer entscheiden wird, über eines muss es sich absolut im Klaren sein: Ohne schlagkräftige Interventionsmittel für die Kontrolle unseres Luftraums wie dem Gripen E gibt es auch keinen glaubwürdigen „Sicherheitsverbund Schweiz für Schutz, Rettung und Verteidigung“ am Boden. Zumindest das belegen alle Konflikte der jüngeren Weltgeschichte eindrücklich und zweifelsfrei
Mittwoch, 26. März 2014
Gripen-Volksentscheid: 10 Jahre Vorbereitung – 30 Jahre Sicherheit
Nationalrat Lorenz Hess BDP/BE
Am 14. Januar 2014 reichten links-grüne Kreise gemeinsam mit
der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) Unterschriften gegen das
Gripen-Fonds-Gesetz ein. Dieses regelt eine zweckgebundene Finanzierung neuer
Kampfflugzeuge über das ordentliche Armeebudget. Die 22 Gripen E, das Zubehör,
die Bewaffnung sowie die Infrastruktur im Wert von CHF 3.126 Mrd. sollen in
jährlichen Tranchen à CHF 300 Mio. über 10 Jahre hinweg finanziert werden. Die
Kosten entsprechen gerade einmal 0,5% des jährlichen Bundeshaushalts. Es ist
die Armee, die diese Flugzeuge aus den eigenen Mitteln zu bezahlen hat. Andere
Politikbereiche sind davon nicht betroffen.
Üblicherweise werden Beschaffungen der Armee vom Parlament
abschliessend entschieden. Der Spezialfonds machte eine Referendumsabstimmung möglich.
Es liegt nun am Stimmvolk, die Beschaffung
von 22 Gripen E als Ersatz für 54 veraltete F-5 Tiger auszulösen. Man beachte
dabei, dass die Tiger aus einer Zeit stammen, als in Deutschland der letzte
VW-Käfer vom Band rollte. Zudem können die Tiger weder in der Nacht noch bei
schlechtem Wetter eingesetzt werden. Sie werden deshalb auch folgerichtig ausgemustert.
Die 32 F/A-18, die das Volk 1993 an der Urne beschloss, reichen
für den Schutz unseres Landes nicht aus. In ausserordentlichen Lagen sowie bei
Einsätzen über längere Zeit werden weitere Flugzeuge benötigt. Darin sind sich
der Bundesrat sowie der National- und Ständerat einig. Deshalb empfehlen die
Räte auch, das Gripen-Fonds-Gesetz am 18. Mai anzunehmen.
Die Gripen-Beschaffung ist bei weitem kein alltäglicher
Kaufentscheid, der im Falle einer Krise oder in einer unsicheren Lage
nachgeholt werden kann. Im Gegenteil, es geht heute darum, die Sicherheit
unseres Landes für die die nächsten dreissig Jahre zu gewährleisten. Das Volk
sollte sich der Langfristigkeit dieses Entscheids bewusst sein, wenn es den
Stimmzettel ausfüllt. Hierzu einige Anmerkungen:
·
Der Beschaffung der 22 Gripen E ging eine
zehnjährige Vorbereitung, Evaluation und politische Beschlussfassung voraus. Flugzeuge
können nicht einfach nach Bedarf „ab Stange“ gekauft werden. Die gewünschten
Geräte müssen die militärischen Anforderungen erfüllen und insbesondere auch
den preislichen Vorstellungen entsprechen. Sie haben zudem ein korrektes Beschaffungsverfahren
zu durchlaufen. Letztlich müssen auch geeignete Verträge ausgehandelt sowie
innenpolitisch nötige Beschlüsse erwirkt werden. Eine Ablehnung des
Gripen-Fonds-Gesetzes würde ein seriös durchgeführtes, zehnjähriges
Beschaffungs-Verfahren infrage stellen.
·
Die Auslieferung der 22 Gripen E erfolgt
bekanntlich erst in den Jahren 2018-2021. Wir entscheiden somit heute über eine
Beschaffung, die erst in vier Jahren Wirkung entfaltet. Auch dies gehört zu
einer ordentlichen Abwicklung eines solch anspruchsvollen Geschäfts. Es geht
also am 18. Mai nicht nur um die
Sicherheit unseres Landes von morgen oder übermorgen, sondern um die Sicherheit während der nächsten 30
Jahre.
·
Wer glaubt, dass ein anderes Flugzeug allenfalls
besser wäre und dieses in Kürze beschafft werden könnte, der irrt. Eine
korrekte Evaluation und Beschlussfassung erfordert Zeit. Dies haben die letzten
Jahre gezeigt. Insofern darf die bevorstehende Abstimmung nicht dazu missbraucht
werden, persönliche Befindlichkeiten in den Vordergrund zu stellen. Wir
beschaffen am 18. Mai 2014 ein neues Kampfflugzeug, das gemäss Typenwahl des
Bundesrates vom 30. November 2011 die Bezeichnung „Gripen E“ trägt. Der
Bundesrat entschied sich für diesen Typ, weil dieses Flugzeug das beste
Kosten-Nutzenverhältnis aufweist und letztlich auch die geringsten
Betriebskosten verursacht. Der Gripen E ist somit eine Beschaffung mit
Augenmass. Andere Flugzeugtypen stehen über kurz oder lang nicht zur
Diskussion.
·
Die Verträge zur Beschaffung des Gripen sehen
für Schweizer Unternehmen ein Kompensationsvolumen in der Höhe von CHF 2.5 Mrd.
(10‘000 Mannjahre) vor. Hierbei wird auf eine angemessene Berücksichtigung der
Regionen geachtet. Zahlreiche Liefer-Verträge mit Schweizer Industriebetrieben
wurden bereits geschlossen. Eine Ablehnung des Gripen-Fonds-Gesetzes würde diese
hinfällig machen. Dabei gilt zu beachten, dass solche Kompensationen immer auch
einen wichtigen Knowhow-Transfer auslösen. Die Flugzeugindustrie befasst sich
mit Spitzentechnologien, die auch für unsere Industriebetriebe und unser Land von
Interesse und Bedeutung sind. Solche Punkte dürfen bei der Gesamtbeurteilung
der Vorlage nicht vernachlässigt werden, auch wenn sie nur Nebeneffekte der
Beschaffung sind.
·
Sicherheit ist eine Daueraufgabe des Staates. Sicherheit
schafft Frieden, Stabilität und Wohlstand. Der Aufbau und
der Erhalt von Sicherheit dauert aber seine Zeit. Insbesondere dann, wenn
hierfür Käufe von technisch anspruchsvollen Geräten auf internationalen Märkten
nötig sind. Solche können im Krisenfall nicht einfach nachgeholt werden. Das
erfuhren wir zu Beginn des Ersten wie auch zu Beginn des Zeiten Weltkriegs. Es
gilt deshalb zeitgerecht vorzusorgen, um für die nächste Krise, wo immer diese
erfolgt, bereit zu sein.
Das VBS führte während der letzten zehn Jahre eine seriöse Evaluation
zur Beschaffung neuer Kampfflugzeuge durch. Ich empfehle dem Schweizer
Stimmvolk deshalb, das Gripen-Fonds-Gesetz am 18. Mai vertrauensvoll anzunehmen.
Dabei geht es um die Sicherheit unseres Landes während der nächsten Jahrzehnte.
Hierfür sind neue Kampfflugzeuge nicht nur sinnvoll, sondern nötig!
abgedruckt in der NZZ vom 24. März 2014, S. 15
Donnerstag, 20. März 2014
Warum der Gripen für die Schweiz so wichtig ist
von Oblt Dominic E. Tschümperlin, Vizepräsident JCVP
Freiburg
Am 17.Februar wurde am frühen Morgen kurz vor Genf ein
Flugzeug entführt. Eine sehr gefährliche Situation, die eine professionelle
Handhabung verlangt – etwa so wie dies die Schweizer Luftwaffe zu pflegen tut.
Doch wo ist die? Richtig, sie schläft. Denn die Schweiz kann die Luftpolizei
nur zu Bürozeiten aufrechterhalten. Ein Skandal! Jeder halbherzige Terrorist
kann also von 17 bis 8 Uhr in der Schweiz locker ein Privatflugzeug entführen
und Szenarien wie 9/11 Wirklichkeit werden lassen! Jeder hackte in der Folge
auf der Luftwaffe rum.
Doch niemand scheint sich die Frage zu stellen, weshalb
solche Zeiten notwendig sind. Sie sind nämlich nicht auf fehlende Piloten oder
gar deren Faulheit zurückzuführen. Nein!
Wir haben schlicht zu wenig Flugzeuge, um die Luftpolizei rund um die Uhr
sicher zu stellen. Und genau zu dieser Zeit, wo Flugzeuge im zwei Wochen Tempo
entführt zu werden scheinen, meint das Volk mit gnadenlosen 62%, wir brauchten das neue Kampfflugzeug
nicht.
Die Nein-Argumente scheinen zu überzeugen! Die Gripen sind
Papierflugzeuge, meint das Nein-Komitee, obwohl führende Kampfpiloten und
Sicherheitsexperten festgestellt haben, dass der Gripen für die Schweiz die
ideale Lösung darstellt; obwohl der Gripen in punkto Geschwindigkeit und
Feuerkraft mit den besten der Welt mithalten kann und in punkto Beweglichkeit,
was in unserem Alpenland ein zentrales Charakteristikum darstellen muss, gar
überlegen ist; Obwohl bereits fünf Profiarmeen sogar den Vorgänger verwenden.
Die Armee scheint gemäss Gegner bereits genügend gerüstet zu
sein. Man bedenke, dass mit nur 32 FA-18, von denen je zehn zur Ausbildung und
zehn zur Wartung abgestellt sind, der Luftraum in der Nacht abgedeckt werden
soll. Denn der F-5 Tiger kann dies nicht. Die zwölf verbliebenen FA-18 sind
aber schon den ganzen Tag im Einsatz und können in der Nacht nicht mehr
verwendet werden. Meines Erachtens hat die Luftwaffe also dringend ein
Nachschubbedarf an Flugzeugen nötig! Nationalrätin Allemann meint dazu, man
müsse mit dem Ausland dafür kooperieren. In einer Zeit, wo wir mit dem Ausland
nicht gerade auf dem besten Fuss stehen, sollen wir unsere Sicherheit den
Ita-lienern und Franzosen überlassen, die budgetär im Gegensatz zur Schweiz ein
Riesenproblem haben.
Der Gripen koste zu viel. Gemäss Nein-Komitee 10 Milliarden,
laut allen anderen Quellen 3 Milliarden. Wo die 10 Milliarden des Nein-Komitees
herkommen, kann mir keiner erklären. Bref! Bei knapp 6 Millionen Steuerzahlern
in der Schweiz, macht dies 40 Fr. im Jahr pro Kopf. Ist uns denn unsere
Sicherheit keine Autobahnvignette wert?
In einer Zeit, in der die Welt mehrfach bereits am Rande
eines grossen Krieges gestanden ist und Krisenherde sich nicht nur im Nahen
Osten, sondern auch in Europa finden, wollen wir also wegen des Wertes einer
Autobahnvignette auf unsere Sicherheit verzichten. Ich appelliere an jede
Schweizerin, jeden Schweizer, stimmt JA zu diesem dringend benötigten
Kampfflugzeug. Das nächste Mal könnte so eine Entführung wie bei Genf auch
gegen AKWs oder Grossstädte gehen. Die Bedrohung ist real und wir müssen ihr
entgegentreten. Nur mit dem Gripen können wir die Luftsicherheit rund um die
Uhr herstellen! Darum brauchen wir ihn, diesen äusserst kampfstarken Jet! Und
er kostet uns läppische 40 Franken.
Sonntag, 16. März 2014
Keine rot/grünen Experimente mit unserer Sicherheit - JA zum Gripen!
von Konrad Alder, ehemaliger Rubrikredaktor der Zeitschrift „Schweizer Soldat“, Bereich „Militärluftfahrt“.
Angstfrei in
Unabhängigkeit, Selbstbestimmung und Wohlstand leben zu können, ist sowohl für
Erwachsene aber vor allem auch für Kinder ein kostbares Privileg. Das ist uns
Schweizerinnen und Schweizern seit Generationen vergönnt. Sicherheit, wie wir sie
in unserem Land tagtäglich erleben dürfen, ist aber nicht selbstverständlich.
Sie bedarf einem diesem Ideal nachhaltig verpflichteten politischen Willen,
aufgabengerechter finanzieller Investitionen und ständiger Einsatzbereitschaft.
Für das letztere ist ein aus zivilen und militärischen Elementen bestehender „Sicherheitsverbund Schweiz“ für
Schutz, Rettung und Verteidigung verantwortlich. Unsere Luftwaffe ist ein
integraler und gewichtiger Bestandteil davon. Sie schützt uns vor vielfältigen
Gefahren aus der Luft. Solche Bedrohungen können wegen der Flexibilität und
Geschwindigkeit von modernen Flugzeugen auch in Friedenszeiten kurzfristig und
überraschend aus allen Himmelsrichtungen auftreten. So steht denn unsere Luftwaffe im Rahmen des ihr
gesetzlich zugewiesenen Auftrags für den Luftpolizeidienst bereits heute
beinahe täglich im dichtest beflogenen Luftraum Europas im „Ernstfall“-Einsatz.
In ihrer
erfolgreichen Geschichte ohne Krieg war der Schweiz Sicherheit in einem
umfassenden Sinn und als unabdingbare Voraussetzung für eine freie
Gesellschaft, wirtschaftlichen Erfolg und damit Wohlstand bis heute und zu
Recht immer sehr viel Wert. Wenn wir jetzt, wie die bekennenden Armeeabschaffer
SP, Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA) und die Grünen, nicht mehr bereit sind, in
die längst fällige Erneuerung der Luftwaffe zu investieren, ist das gegenüber
Innen und dem Ausland ein verheerendes Zeichen der Schwäche und Selbstaufgabe
mit gravierend negativen Konsequenzen für unser Erfolgsmodell Schweiz. Die
notorischen linken Sicherheitsabschaffer zeigen sich in diesem Zusammenhang mit
ihrer Nein-Parole einmal mehr als wenig vertrauenswürdige, die übergeordneten
Landesinteressen sträflich missachtende Ratgeber. Dilma Rousseff, die
sozialdemokratische (!)
Präsidentin von Brasilien, würde das wohl auch so beurteilen. Denn sie
begründete den Entscheid Brasiliens für die Beschaffung des Kampfflugzeugs
Gripen E mit den folgenden Worten: „Brasilien sei ein dem Frieden
verpflichteter Staat und müsse sich deshalb adäquat verteidigen können“! Ein
ähnliches Bild im Wohlfahrtsstaat Schweden, dem Heimatland des Gripen. Der Führer der
oppositionellen Sozialdemokraten (!)
Stefan Löfven kritisiert die ebenfalls aus finanziellen Gründen völlig
ungenügende Fähigkeit der Streitkräfte zur wirkungsvollen Verteidigung
Schwedens scharf und verlangt von der bürgerlichen Regierung (!) eine sofortige Korrektur.
Und wenn es noch eine weitere Bestätigung für die
Notwendigkeit der Gripen-Beschaffung bedarf, genügt einem Schweizer-Stimmbürger mit gesundem Menschenverstand und
wachem Geist ein Blick auf die aktuelle Sicherheitslage in Osteuropa. Da
annektiert Russland militärisch eiskalt die zur Ukraine gehörende Krim und
riskiert damit eine kriegerische Auseinandersetzung. Allein schon diese
explosive Situation nur 2'000 km von unserer Grenze entfernt, die zahlreichen
Konflikte ausserhalb von Europa nicht einmal mitberücksichtigt, belegt
eindrücklich die Notwendigkeit einer glaubwürdigen, souveränen schweizerischen
Sicherheitspolitik und als Konsequenz daraus einer leistungsfähigen Luftwaffe.
Nicht zu
unterschätzen sind bei einer Ablehnung des Gripen-Kaufs auch die massiv
negativen Auswirkungen auf unsere Wirtschaft mit ihrer zentralen Bedeutung für
u.a. die Finanzierung unseres schweizerischen Wohlfahrtsstaates. Unmittelbar
würden wir auf Kompensationsaufträge im Gegenwert von CHF 2,5 Mrd. verzichten.
Das entspricht einem Arbeitsvolumen von rund 10'000 Mannjahren. Neben den damit
einhergehenden Ertragsausfällen verliert der Werkplatz Schweiz auch für seine
Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit gewichtiges Know How in den zukunfts-
und wertschöpfungsträchtigen Bereichen der Optronik, Elektronik,
Werkstofftechnologie sowie der Wartung und des Einsatzes hochkomplexer Systeme.
Parallel dazu gesellt sich noch der schleichende Verlust von attraktiven
Arbeitsstellen bei unserer Luftwaffe und der mit ihr vernetzten Industrie.
Vorsichtig geschätzt dürfte es sich dabei um hunderte von Arbeitsplätzen und
vor allem auch Lehrstellen, teilweise in strukturarmen Gebieten handeln.
Am kommenden 18. Mai entscheidet unser Volk darüber, ob die Schweiz ihren Luftraum auch in Zukunft
souverän und wirkungsvoll verteidigen kann oder ob wir bei einem Nullentscheid
unsere Luftwaffe als wichtigstes Schutzelement der ersten Stunde ab 2030
verlieren und damit wehrlos werden. Denn ohne eine Kontrolle unseres Luftraums
wird es auch keine glaubwürdige Verteidigung am Boden geben. Man kann es
drehen und wenden wie man will, bei der
bevorstehenden Abstimmung geht es letztlich um die einfache Frage:
„Wollen wir Schweizerinnen und Schweizer weiterhin eine sichere, verteidigungsfähige
Schweiz oder akzeptieren wir neu - wie von SP, Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA)
und Grüne mit ihrem Referendum angestrebt - die Unsicherheit und schaffen unsere
Armee indirekt gleich selbst ab!
Samstag, 8. März 2014
Gripen als Preis unserer Neutralität für den Lohn unserer Unabhängigkeit
von Fritz Kälin, Soldat (2014 letzter WK), Lic.phil. und derzeit
Doktorand der Militärgeschichte (Universität Zürich).
Mit dem Gripen wird die Schweizer Luftwaffe im europäischen
Vergleich sowohl qualitativ als auch quantitativ eine überdurchschnittliche
Stärke erreichen. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass wir seit jeher ein
neutraler Staat sind. Als solcher müssen wir in der Lage sein, unseren Luftraum
auch ohne bequemes Anlehnen an die benachbarten Luftstreitkräfte selber zu
sichern. Wir sind verpflichtet, kriegführenden Mächten die militärische Nutzung
unseres Territoriums und Luftraums so lange wie nötig zu verwehren. Der
Unterhalt einer dazu fähigen Luftwaffe ist der Preis unserer Neutralität.
Die Neutralität erlaubt es der Schweiz, flexibel und
unabhängig gute Beziehungen zu den aufstrebenden Schwellenländern aufzubauen.
Für diese spielt es sehr wohl eine Rolle, dass wir keiner westlichen
Kriegsallianz angehören und dass wir nie eine Kolonialmacht waren. Unsere
Geschichte ist in einer zunehmend multipolaren Welt ein wertvolles Kapital,
welches wir künftigen Generationen weitervererben wollen. Ich möchte nun
ausführen, weshalb die Gripenbeschaffung nicht nur ein Kostenfaktor darstellt,
sondern eine notwendige und lohnende Investition.
Erst eine sichere Schweiz kann mit der Welt solidarisch
sein. Ohne Sicherheit wären wir selber auf solche Solidarität angewiesen. Wie
wenig Verlass auf diese ist, können wir praktisch täglich den Nachrichten
entnehmen. Eine kleine, hochqualitative Flotte genügt nur für
Allianzmitglieder, die mit einzelnen Flugzeugen in fernen Kriegen der
‚Bündnissolidarität’ bereits genüge tun.
Nur mit einer ausreichenden Anzahl Flugzeuge werden unsere
Neutralität und damit auch unsere Unabhängigkeit von anderen Staaten
respektiert. Und nur als glaubwürdig neutraler Staat wird uns zugetraut, dass
wir in Konflikten ehrlich vermitteln und keine machtpolitischen Hintergedanken
verfolgen, wenn wir uns für Menschenrechte einsetzen. Deshalb dürfen wir für
unsere eigene Sicherheit nicht auf den Schutz einer fremden Kriegsallianz wie
der Nato angewiesen sein.
Bei der alltäglichen Luftpolizei ist Zusammenarbeit mit
unseren Nachbarn selbstverständlich. Wenn unsere Luftwaffe in normalen
Friedenszeiten nur zu Bürozeiten startbereit ist, dann trägt sie dazu bei,
Ressourcen für schwierige Zeiten zu sparen. Aber kein Staat leistet sich eine
Armee, die lediglich für normale Situationen reicht. Es ist z.B. gut denkbar,
dass unsere Nachbarn aufgrund von Bündnisverpflichtungen ihre stark
geschrumpften Fliegerstaffeln in andere Weltgegenden verlegen müssen. Dann
müssen wir in unserem Luftraum wieder mehr Eigenleistung erbringen. Ausserdem die
Nato ist leider längst kein reines Verteidigungsbündnis mehr, sondern eine
kriegführende Allianz im Dienste amerikanischer Interessen (Egon Bahr, 06. März
2014). Dass ihr demokratisch regierte Staaten angehören, ist für die Schweiz
weniger relevant als die Tatsache, dass diese Allianz ihren ersten Krieg 1999
ohne UNO-Mandat geführt hat. Wenn die Schweiz für eine internationale Ordnung
einstehen will, in der nicht nur das Recht des Stärkeren gilt, dann darf sie
nicht selber auf Gedeih und Verderb auf den Schutz fremder Mächte angewiesen
sein.
Echte Sicherheit bedeutet, dass wir uns auf uns selbst
verlassen können. Deshalb am 18. Mai ‚Ja’ zum Gripen!
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