von Lukas
Lanzrein (25), Offizier der Schweizer Armee mit 500 Diensttagen,
Thuner
Stadtrat und SVP-Grossratskandidat
Der 22. September 2013 wird als Freudentag für unsere Armee und die Sicherheit unseres Landes in Erinnerung bleiben: 73% der Bürgerinnen und Bürger, welche an der Urne ihre Stimme abgaben, lehnten zusammen mit sämtlichen Kantonen der Eidgenossenschaft die GSoA-Initative zur Abschaffung unserer Milizarmee wuchtig ab. Mit einer solch deutlichen Ablehnung hätte wohl niemand gerechnet. Die staatspolitische Verantwortung, für die Sicherheit unseres Landes zu sorgen, überwog gegenüber den Argumenten, die Armee sei heutzutage überflüssig und Dienst leisten wolle sowieso niemand mehr.
Zu
Recht schrieben Schweizer Medien im Nachgang zur Volksabstimmung von einem „massiven Votum für die Milizarmee“ und
von einer „tiefen Verwurzelung der
Milizarmee im Schweizer Volk.“ Das überdeutliche Volksbekenntnis für eine
glaubwürdige (Miliz-)Armee im letzten September ist nur ein Beispiel für eine Reihe von erfolgreich abgewendeten
Angriffen der Armeegegner auf die wichtigste sicherheitspolitische
Institution unseres Landes. In der jüngeren Vergangenheit lehnte das Volk
sowohl die Entwaffnung des wehrpflichtigen Bürgers (Volksinitiative „für den
Schutz vor Waffengewalt“, eidg. Abstimmung vom 23. Februar 2009), die
substanzraubende Schwächung unserer Rüstungs- und Technologieindustrie
(Volksinitiative „für ein Verbot von Kriegsmaterial-Exporten“, eidg. Abstimmung
vom 29. November 2009) sowie ein faktisches Flug- und Trainingsverbot unserer
Schweizer Luftwaffe (Volksinitiative „gegen Kampfjetlärm in Tourismus-Gebieten“,
eidg. Abstimmung vom 3. November 2005) ab.
Immer
wieder wurden wichtige Bestandteile und Voraussetzungen für eine glaubwürdige Landesverteidigung politisch
in Frage gestellt. Mal ging es vordergründig um den Schutz des Tourismus vor
Kampfjetlärm, ein anderes Mal um die Gefährdung der Zivilbevölkerung durch
Ordonnanzwaffen und zuletzt „nur“ um die Wehrpflicht, nicht aber um die Armee
als solches, wie die Gruppe für eine
Schweiz ohne Armee behauptete. Die verschiedenen Titel dieser Begehren
dürfen uns nicht über die Tatsache hinweg täuschen, dass es am Schluss eben
immer um unsere Armee, um unsere glaubwürdige Landesverteidigung und damit um die Sicherheit unseres Landes ging.
Am 18. Mai 2014 ist es wieder soweit:
nach einem erfolgreichen links-grünen Referendum wird das Schweizer Volk über
die Beschaffung von 22 neuen Kampfjets
des Typs Gripen E (Schweden) abstimmen. Worum geht es? Zur Zeit besteht die
Schweizer Luftwaffe aus 32
F/A-18-Kampfjets (im Einsatz seit 1997) sowie 54 Tiger-Jets, welche vor rund 30
Jahren (!) beschafft wurden. Unbestritten ist, dass diese Tiger-Jets
aufgrund ihrer langen Einsatzzeit demnächst ausgemustert werden müssen. Sie
genügen den heutigen Anforderungen an eine moderne Luftwaffe nicht mehr, weil
sie z. B. weder nachts noch bei schlechter Sicht fliegen können. Diese 54
Tiger-Jets sollen nun durch 22 neue
Gripen E Jets ersetzt werden, also durch dasjenige Flugzeug, welches gemäss
VBS-Evaluation das beste
Kosten-/Nutzenverhältnis aufweist und als Multifunktionstyp für sämtliche Einsätze der Schweizer Luftwaffe
eingesetzt werden kann.
Die
Finanzierung der Gripen-Beschaffung wird über das Gripen-Fonds-Gesetz geregelt, welches auch die eigentliche
Abstimmungsvorlage der Abstimmung vom 18. Mai 2014 bildet. Was kompliziert tönt, ist im Grunde relativ einfach. National- und
Ständerat beschlossen vor einiger Zeit eine maximale Ausgabenlimite von 5 Mrd.
Schweizer Franken pro Jahr für die gesamte Schweizer Armee (und dies bei einem
allgemeinen Bundesbudget 2014 von 66
Mrd. Schweizer Franken). In diesem
Armee-Budget von 5 Mrd. Franken ist auch die Finanzierung des Gripen-Flugzeugs
eingeschlossen. Daher braucht es dieses Fonds-Gesetz, um jährlich ca. 300
Mio. Franken aus dem Armeebudget für die Finanzierung des Gripen bereitstellen
zu können. Das 3.126-Mrd.-Projekt soll also weder den allgemeinen Bundeshaushalt noch die Kantone finanziell
belasten.
Lange
Rede, kurzer Sinn: am 18. Mai 2014
stimmen wir ein weiteres Mal über eine glaubwürdige
Landesverteidigung ab. Ohne eine einsatzfähige Luftwaffe, kann unsere
Milizarmee ihre wichtigsten Aufgaben, nämlich den Schutz der Bevölkerung und
unseres Landes, nicht wahrnehmen. Ohne
neue Gripen-Flugzeuge, welche die veralteten Tiger ersetzen sollen, haben
wir keine einsatzfähige Luftwaffe. Ohne
einsatzfähige Luftwaffe gefährden
wir alle anderen Teile der Armee und vor allem auch unsere Zivilbevölkerung.
Die Gleichung ist einfach: Ein Ja zum Gripen bedeutet ein Ja zu einer einsatzfähigen Luftwaffe
und ein Ja zu einer starken Schweizer
Armee und zu einer glaubwürdigen
Landesverteidigung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.